Besonderheiten beim Schnitt von Hortensien
Der Schnitt selbst ist nicht schwierig. Die Herausforderung liegt darin, vor dem Schneiden die Hortensienart und somit ihre Blütenbildung zu kennen. Hortensien unterteilen sich in drei Schnittgruppen. Doch orientiert sich die Schnittgruppe nicht etwa an der besten Zeit zum Schneiden der Hortensien, sondern an der Schnittstärke, die bei den einzelnen Arten unterschiedlich ist.
Zur Schnittgruppe 1 gehören:
SIe bedürfen nur eines kleinen Rückschnitts und würden im Folgejahr nicht blühen, wenn zu viel beschnitten würden. Für einen Rückschnitt eignet sich hier das Frühjahr, ehe die Hortensie austreibt und Sie die neuen Knospen sicher ausmachen können. Hierzu kappen Sie bitte nur die Vorjahresblüten über den neuen Knospen.
Etwas betagteren Hortensien können Sie ab und an einen Verjüngungsschnitt gönnen, indem Sie die ältesten und dicksten Zweige abschneiden. So hat die Hortensie wieder Kraft neue Triebe mit mehr Blüten zu bilden.
Klassische Ausnahmen beim Hortensien schneiden bilden die Sorten Endless Summer sowie alle weiteren remontierenden Hortensien (Forever & Ever, Everbloom, Belle Seduction, Runaway Bride). Diese gehören zwar zu den Bauernhortensien, überzeugen aber im selben Jahr nach dem Rückschnitt mit farbenfrohen und prächtigen Blüten, da sie auch am einjährigen Holz blühen.
Zur Schnittgruppe zwei zählen nur die:
die im Frühjahr oder im Sommer geschnitten werden können. Hier ist die Entfernung aller gewünschten Triebe, sowie der Rückschnitt von rund einem Drittel der Pflanze durchaus geeignet. Ein bis zwei Knospen pro Trieb sollten hier als Faustregel erhalten bleiben. Der Rückschnitt fördert die Blütenbildung und kräftigt die Triebe.
Zur Schnittgruppe drei werden zugeordnet die:
- Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
- Eichenblatthortensie (Hydrangea quercifolia)
- Samthortensie (Hydrangea aspera)
Sie benötigen gar keinen Rückschnitt. Hier können Sie aus optischen Gründen im Frühjahr die Vorjahresblüten und vertrocknete Zweige entfernen.
Vorsicht ist die Mutter der Hortensienblüte
Jede Hortensie verfügt über die besondere Eigenschaft, die Anlagen für ihre Blüte im kommenden Jahr bereits im Herbst zu bilden. Hierin begründet sich auch die Sorge, die ein Hobbygärtner beim Schneiden von Hortensien hat. Ein falscher Schnitt, der falsche Zeitpunkt oder zu viel Verschnitt können dazu beitragen, dass die Pflanze im kommenden Jahr nicht blüht und der Gärtner vergeblich auf die Blütenpracht seiner Hortensie wartet. Der Beschnitt erfolgt generell dicht über einer Knospe und erfolgt bevorzugt im Frühjahr. Während einige Sorten auch einen Rückschnitt im Herbst vertragen, sollte man dabei aber bedenken, dass ein früh einsetzender Frost zu einem Absterben der Triebe führen kann. Der Rückschnitt ist als Verletzung der Pflanze zu werten und demensprechend mit Sorgfalt durchzuführen. Einen Trieb sollte man nach dem Schneiden auf jeden Fall schützen, könnte es in der Nacht noch Frost geben und somit eine Gefahr für die kleine und sich gerade entwickelnde Hortensienblüte bestehen.
Fazit
Mit der Kenntnis zu den verschiedenen Arten der Hortensien muss sich der Gärtner vor dem Schnitt nicht mehr fürchten. Die drei Schnittgruppen sind der wichtigste Faktor für einen Rückschnitt, da sie Informationen zur Schnittmenge geben. Wer Hortensien schneiden möchte, sollte die Witterung im Blick haben und am besten einen Zeitpunkt wählen, an dem die Nachtfröste noch weit entfernt, oder bei einem Schnitt im Frühling, keine Gefahr mehr sind. Es empfiehlt sich, die frisch geschnittenen Triebe vor dem Frost zu schützen und der Pflanze somit die Kraft für einen neuen Austrieb zu geben.